Beispiel 5: Wirbelgleiten

Ein groß gewachsener Junge wird seine ganze Kindheit hindurch ständig ermahnt, gerade zu sitzen und aufrecht zu gehen, weil er sonst seinem Rücken schaden würde. Vor allem in der Schule ertappt er sich immer wieder dabei, dass er „falsch“ sitzt und hat dann ein schlechtes Gewissen. Aber so sehr er sich auch anstrengt, immer wieder vergisst er „richtig zu sitzen“ und versucht es dann mit noch größerer Anstrengung. Im Erwachsenen-Alter wird bei ihm ein Wirbelgleiten diagnostiziert. Er hatte sich angewöhnt, über seine Rückenmuskulatur beim Sitzen einen ständigen starken Druck in Richtung Hohlkreuz zu erzeugen, was er für die „richtige Sitzhaltung“ hielt und das ist genau die Kraftrichtung, in welcher der obere Wirbel aus seiner natürlichen Position geschoben wurde.

Für dieses Beispiel gibt es 2 Erklärungsansätze:

  1. Der ständige Krafteinsatz in Richtung Hohlkreuz hat den Wirbel aus seiner natürlichen Position herausgedrückt.
  2. Die negative Vorstellung, durch eine falsche Haltung dem eigenen Rücken zu schaden, hat sich realisiert.

Die falsche Vorstellung hinter dem Problem besteht darin, dass eine „richtige Körperhaltung“ mühsam antrainiert werden müsse. Tatsächlich gibt es aber Kinder mit einer Angst-geduckten oder durch fehlendes Selbstwertgefühl geprägten Haltung. Eine Lösung muss dann aber an den tatsächlichen Ursachen ansetzen.

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